Sils Ma­ria

Die Starschauspielerin Maria Enders (Juliette Binoche) verliert sich im Engadiner Nebel und in Trugbildern ihrer verflossenen Jugend. Dabei spielt Lars Eidinger eine kleine, aber wichtige Rolle als der Theaterregisseur, der ihr eine bedeutungsvolle Rolle anbietet.

Zwanzig Jahre sind vergangen seit Maria Enders’ fulminantem Bühnendebüt in Wilhelm Melchiors Stück «Malojaschlange». Als junge Sigrid verführte sie darin eine ältere Frau namens Helena. Heute möchte der ambitionierte Nachwuchsregisseur Klaus Diesterweg (Lars Eidinger) das Stück neu inszenieren. Diesmal mit Enders in der Rolle der Helena und einer neuen jungen Sigrid (Chloë Grace Moretz). Enders hadert mit dem Angebot und wird durch den Tod ihres Freundes Wilhelm Melchior gleich doppelt mit ihrem eigenen Älterwerden konfrontiert. Dank gutem Zureden ihrer Assistentin Val (Kristen Stewart) nimmt sie die Rolle schliesslich an, und die beiden ungleichen Frauen ziehen sich für erste Leseproben ins Engadin zurück, wo Theater und Leben immer stärker durcheinandergeraten.

Geschickt verschränkt Olivier Assayas das innere Hadern der alternden Diva mit einem Generationenkonflikt, mit Fragen nach dem Verhältnis von Trash und Hochkultur sowie mit solchen nach der Beziehung von Kunst und Leben. Beinahe adrett, mit kurzen Haaren, verantwortungsvoll und sehr bestimmt spielt Lars Eidinger dabei eine wichtige Nebenrolle, deren Beharrlichkeit die Geschichte stark beeinflusst.