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Riefenstahl
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  • Film

Kino Cameo, Winterthur

Rie­fen­stahl

Thursday, 26. December 2024

Leni Riefenstahls Propagandafilme «Triumph des Willens» (1935) und «Olympia» (1938) feiern das Überlegene und Siegreiche und stehen für perfekt inszenierten Körperkult. Bis an ihr Lebensende verleugnete Riefenstahl vehement, von den Verbrechen des Naziregimes gewusst zu haben. Stets beteuerte sie, «unpolitisch» gewesen zu sein, wollte ihre Propagandafilme mal als rein künstlerische Werke, dann als reines Handwerk verstehen. Als die deutsche Journalistin und Fernsehmoderatorin Sandra Maischberger Leni Riefenstahl 2002 anlässlich ihres 100. Geburtstags interviewte, brachte sie nichts Neues aus ihr heraus. Unzufrieden nahm sie dies als Anlass, sich um Riefenstahls Nachlass zu bemühen. Dieser ging 2016 an die Stiftung Preussischer Kulturbesitz und umfasst hunderte Kisten unveröffentlichtes Material. Für die Regie hat sie Andres Veiel hinzugezogen und gemeinsam mit ihm den Dokumentarfilm realisiert, der komplett aus dem vorhandenen Material heraus gedacht ist. Der Film wechselt zwischen unterschiedlichen Zeitebenen und präsentiert neben Filmausschnitten und alten Interviews auch Briefe, private Videoaufnahmen und Telefonate, die Riefenstahl aufzeichnete. Durch geschickte Montage wird so Riefenstahls Lebenslüge, nichts vom Holocaust gewusst zu haben, entlarvt. «Riefenstahls Leben gleicht einer ständigen Verzerrung. So verdeutlicht der Film auch, dass die Manuskripte zu ihren Memoiren sich deutlich von der Schlussfassung unterscheiden; Aufnahmen zeigen, wie sie sich bei Interviews lautstark beschwert, weil sie nicht wollte, dass bestimmte Aussagen von ihr aufgenommen werden. Was die Beschäftigung damit so bedeutend macht: ihre ständige Selbstinszenierung, ihre Darstellung als Opfer und das Beharren auf offensichtlichen Lügen – Stichwort Fake News – erinnern immer wieder an heutige Personen und Diskussionen. (…) Gerade mit dieser Verbindung ist ‹Riefenstahl› hochaktuell und eröffnet einen wichtigen Diskurs über die Manipulation von Medien und Öffentlichkeit.» (epd-film.de, Jannek Suhr, 25.10.24)

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