Mis­te­ro Buf­fo von Dario Fo

"Mistero buffo" heisst komisches Mysterienspiel. In diesem Fall sind es sogar vier "Misteri buffi", die der Schauspieler Ingo Ospelt frei nach dem Literaturpreisträger Dario Fo in einer grossartigen Ein-Mann-Performance zum Besten gibt. 1997 versetzte der begnadete Erzähler Ospelt das Publikum mit seiner Adaption des Fo Stückes "Die Tigerin" in helle Begeisterung und mit dem "Mistero buffo" schliesst sich für ihn nun ein Kreis. Fos Stück, eine Serie von vier kurzen humoristischen Monologen aus dem Neuen Testament, gilt als eines der kontroversesten Stücke des gefeierten italienischen Dramatikers. Als "Mistero buffo" am italienischen Fernsehen gezeigt wurde, wurde es vom Vatikan als Blasphemie verurteilt.

"Verzeihung, ist das der Gottesacker, der Friedhof, wo die Auferstehung des Lazarus stattfinden soll, der, den sie vor zwei oder drei Tagen begraben haben? Da soll ein Heiliger kommen, Jesus Christus, glaube ich, der ein Zeichen macht, und der zieht den Lazarus aus seinem Grab und alles schreit: „Hurra! Er lebt!“ und dann gehen wir allesamt einen trinken mit Gottes Sohn. Ist das hier?"
– aus: "Die Auferstehung des Lazarus – Mistero Buffo" von Dario Fo