Mans­field Park

Ohne falsche Scheu nimmt sich Patricia Rozema des autobiografischen Romans von Jane Austen an und gibt ihm einen modernen, leidenschaftlichen Anstrich.

Weil Fanny Price (Frances O’Connor) aus ärmlichen Verhältnissen stammt, darf sie auf das hochherrschaftliche Anwesen ihres Onkels Sir Thomas Bertram (Harold Pinter) ziehen. Dieser ist aber oft abwesend, da ein grosser Teil seines Vermögens aus Plantagen auf Antigua stammt. Die anderen Familienmitglieder lassen Fanny ihre gesellschaftliche Minderwertigkeit spüren. Einzig Edmund (Jonny Lee Miller), der jüngste Sohn der Familie, begegnet ihr ohne Vorurteile und teilt Fannys Leidenschaft für Literatur. Als die Geschwister Mary (Embeth Davidtz) und Henry Crawford (Alessandro Nivola) auf das Anwesen kommen und erotische Abenteuer suchen, gerät das Gefühlsleben in Mansfield Park gehörig durcheinander.

«Die kanadische Regisseurin Patricia Rozema legt mit der Literaturverfilmung MANSFIELD PARK eine wohltuend moderne Bearbeitung des 1814 erschienenen Romans von Jane Austen vor. Rozema nähert sich dem Text auf hintergründige Weise. Da ‹Mansfield Park› als Austens autobiografischstes Werk gilt, macht Rozema aus Fanny eine ambitionierte Schriftstellerin, die unübersehbar Austens Züge trägt – eine junge Frau, die an ihren Lebensgrundsätzen festhält, auch wenn sie dabei auf Schwierigkeiten stösst. MANSFIELD PARK ist eine innovative, kunstvolle und elegante Romanverfilmung, in welcher Austens Werk jenseits von Herzschmerz als dasjenige einer gesellschaftskritischen und unverfrorenen Beobachterin erscheint, die ironisch kommentiert, was um sie herum geschieht.» (Kinok)