Von Nele Pollatschek. Empfohlen ab 14 Jahren.
«Es war Freitag, der 31. Dezember, und ich musste noch was erledigen. Also alles.» Diese erschreckende Erkenntnis rüttelt an Lars, dem unentdeckten Schriftsteller, der alleine bei Nieselregen in seinem Einfamilienhaus sitzt und auf die Rückkehr von Frau und Kindern wartet. Denn es sieht aus wie in einem Haus, «in dem einer wohnt und keiner putzt».
Lars macht sich sofort an eine To-do-Liste, bei der «Regenrinne» gleich neben «Lebenswerk» steht und die Anforderungen des Alltags genauso drängend sind wie die Fragen nach dem Sinn des Lebens. Egal ob Abwasch, Steuererklärung, Karriere oder Ehefrau Johanna – Lars schiebt alles auf und stellt fest: Es ist ein Trugschluss, dass man die Wirklichkeit ordnen kann. Das Leben ist ein unzulänglicher Versuch, das Chaos zu bändigen. Also erstmal eine rauchen und den Rest auf später vertagen.
In Nele Pollatscheks neuem Roman enthüllen die kleinen Probleme des Lebens eine philosophische Dimension. Ensemblemitglied Christian Baumbach zeigt in seinem Solo aber vor allem, wie tragikomisch das Scheitern an den Profanitäten des Alltags ist. Geschenke einpacken, die Tochter vom Reitstall abholen, einen Nudelsalat anrühren, ein Bett aufbauen – je mehr To-dos sich anhäufen, umso panischer und verrückter wird Lars. Wie viel leichter wäre es doch, wenn man sich einfach von sich selbst trennen könnte! Doch da man vor dem eigenen Leben nicht davonrennen kann, bemüht sich Lars, Frieden zu schliessen, mit seiner Liste und damit auch mit sich selbst.
Von Nele Pollatschek.
Empfohlen ab 14 Jahren.
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