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Burial / Sonne unter Tage
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  • Film

Kino Cameo, Winterthur

Bu­ri­al / Son­ne un­ter Ta­ge

Monday, 6. January 2025

Burial«Uranium was created in supernova explosions about 6,6 billion years ago» – mit dieser Zeile nimmt uns das bildstarke Werk der Künstlerin und Filmemacherin Emilija Škarnulytė mit auf eine Reise durch Dimensionen jenseits unserer Vorstellungskraft. Im Zentrum steht der Rückbau des Kernkraftwerks Ignalina in ihrem Heimatland Litauen. Die beiden Reaktorblöcke des damals leistungsstärksten Atomkraftwerks der Welt waren baugleich mit denen von Tschernobyl und verkörpern sinnbildlich die technologische Überheblichkeit des Menschen im Zeitalter des Anthropozäns. Doch was geschieht mit seinen Hinterlassenschaften, die sich jeglicher Kontrolle entziehen?Zurück bleiben Einschnitte in die geologische Zeitskala unseres Planeten, die wohl erst in Millionen von Jahren wieder verschlossen sein werden. Die künstlerische Arbeit von Emilija Škarnulytė bewegt sich an der Schnittstelle von Dokumentation und Fiktion. «Burial» wurde 2022 am Visions du Réel International Film Festival in Nyon uraufgeführt. 2019 gewann Škarnulytė den renommierten Future Generation Art Prize und repräsentierte Litauen an der XXII Triennale di Milano. Sonne unter TageAlex Gerbaulet und Mareike Bernien beleuchten den Uranabbau in der ehemaligen DDR. Im Fokus stehen die Uranabbaugebiete in Sachsen und Thüringen, in denen die Sowjetische Aktiengesellschaft SAG Wismut von 1946 bis 1990 Uran für das Atomwaffenprogramm der UdSSR förderte. Die Spurensuche beginnt in der Dunkelheit im Untergrund – sinnbildlich für das Verschweigen der Risiken von Radioaktivität für Mensch und Umwelt – und verschiebt nach und nach das visuelle Spektrum, macht Strahlung sichtbar, hörbar, fühlbar und erfahrbar. Erhellt werden nicht nur Spuren der Kontamination, sondern auch die eines tragischen Kapitels der deutschen Nukleargeschichte, die von staatlicher Kontrolle und zivilem Widerstand geprägt war.«Sonne unter Tage» feierte seine Premiere auf der Berlinale 2022 und wurde seitdem auf verschiedenen Filmfestivals gezeigt, unter anderem auf dem Global Science Film Festival. Der Film überzeugt nicht nur dokumentarisch, sondern auch als künstlerisch inspirierte Spurensuche in einer von Uranabbau und Geopolitik geprägten Landschaft.

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