«Andorra» – wie schnell eine Gesellschaft ihren Halt verliert
Max Frischs Klassiker über Heimat und Fremde erzählt von Andri, der einst als vermeintlich jüdisches Kind gerettet und im Dorf grossgezogen wurde, doch nun, da er hier heiraten will, unerwünscht ist.
Andorra: Eine Dorfgemeinschaft in der jeder jeden kennt. Barblin und Andri wachsen in dieser Heimatidylle mit weissgetünchten Häuserfronten auf. Die Andorraner kennen die Geschichte von Andri, der eigentlich Jude ist, und den der Lehrer als Baby von den Schwarzen gerettet hat, das Kind wie einen Sohn bei sich aufnahm. Was keiner weiss: Andri und seine Adoptivschwester Barblin lieben sich. Der Lehrer Can, der immer gepredigt hat, dass jeder Mensch gleich viel wert sei und er Andri genauso wie Barblin liebe, gerät in Bedrängnis, als Andri nun um die Hand seiner Tochter anhält. Can verwehrt sie ihm, und auch die Dorfgemeinschaft wendet sich immer mehr gegen Andri.
Max Frischs Stück «Andorra» aus dem Jahr 1961 erzählt eindrücklich, wie schnell eine Gesellschaft ihren Halt verliert, sich der Angst hingibt und Vorurteilen anhängt, statt dem eigenen Urteilsvermögen zu trauen. Und immer wieder stellt Max Frisch die immerwährende Frage nach der eigenen Identität.
Wolfgang Hagemann, Regie, setzt Frischs Stück über Fremde und Heimat neu in Szene mit Aaron Frederik Defant, Karo Guthke, Kornelia Lüdorff, Wolfang Seidenberg, Esrah Ugurlu, Pascal Goffin und Peter Schibli.
Bühne: Sabine Freude
Kostüm: Sarah Bachmann und Sybille Welti
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