De­ci­si­ons to Lea­ve

In der südkoreanischen Grossstadt Busan beschattet ein schlafloser Polizeikommissar eine Witwe unter Mordverdacht – und verliert zunehmend die Kontrolle über seine Gefühle. Ein bis ins letzte Detail hinreissend inszenierter Film über Obsession und Liebe.

Alles beginnt wie ein Krimi: Ein Mann stürzt von einem Berggipfel in den Tod. Ist er gesprungen oder wurde er gestossen? Der genauso ambitionierte wie ausgesprochen höfliche Polizist Hae-joon nimmt die Ermittlungen auf. Schnell fällt sein Verdacht auf Seo-rae, die Ehefrau des Toten. Doch je näher er der Verdächtigen kommt, desto mehr verfällt der Kommissar dem geheimnisvollen Charme der jungen, so verletzlich wirkenden Witwe. Als er viele schlaflose Nächte später bei einem nächsten Todesfall erneut auf Seo-rae trifft, beginnt er an ihrer Unschuld zu zweifeln – und findet sich bald in einem Netz aus Täuschung und Begehren wieder.

Park Chan-wooks jüngster, in Cannes mit dem Regiepreis ausgezeichneter Neo-Noir spiegelt den Prozess des Verliebens in einer polizeilichen Ermittlung: «So wie ein Detektiv Beweise braucht, um einen Fall zu lösen, so sucht man, wenn man verliebt ist, ständig nach Beweisen dafür, ob dieser Mensch einen liebt oder nicht.» Ganz nebenbei gelingt Park eine wunderbare – wenn auch laut eigener Aussage unbeabsichtigte – Hommage an einen seiner absoluten Lieblingsfilme: Alfred Hitchcocks VERTIGO.