Carl Rüt­ti: Mis­sa An­ge­l­o­rum

Carl Rütti, einer der führenden Schweizer Komponisten, feiert dieses Jahr seinen 75. Geburtstag. Sein Schaffen findet europaweit und inzwischen auch in Übersee grossen Anklang. In der Saison 2023/24 werden etwa sein Requiem für Chor, Solisten und Orchester – ein Auftragswerk des Londoner Bachchores – und weitere bedeutende Kompositionen unter anderem in Karlsruhe, Nottingham GB, Oslo, Paris und San Francisco aufgeführt.

Wie sollte da nicht auch in der Heimat des bedeutenden Komponisten dessen spezieller Geburtstag gebührend gefeiert werden? Anlass genug für Queens Land Classics, das neue Start-up der Zentralschweizer Kulturszene, die in der Schweiz noch nie integral aufgeführte Missa Angelorum (1982) und weitere gross angelegte a cappella Chöre (praktisch alle Schweizer Erstaufführungen) zur Aufführung zu bringen.

Die Missa Angelorum ist ein Meilenstein in Rüttis früher Komponisten Karriere. Die 1980 im Auftrag des Chores der Freiburger Kathedrale komponierte Missa Brevis stellte die Ausführenden vor hohe Hürden. Die Messe drohte in der Schublade zu verschwinden. Stephen Jackson, Mitglied der BBC Singers und Leiter des BBC Symphony Chorus in London wurde auf das Werk aufmerksam. Dieser bat Rütti, die «kurze» Messe mit einem Gloria zu ergänzen. Die englische Tradition berücksichtigend wurde die Messe von Rütti 1982 zusätzlich mit einem Ite Missa Est erweitert und in Missa Angelorum umgetauft.

Das eindrückliche, 11-stimmige Werk stellt an die Aufführenden derart hohe Ansprüche, dass es nur von einem professionellen Chor künstlerisch befriedigend umgesetzt werden kann.

Mit dem Konzert unter der Leitung von Peter Werlen gibt der Queens Land Chorus sein Debüt.