Was von diesem Roman in Erinnerung bleibt, ist gar nicht so sehr die Handlung – die von körperlicher und psychischer Misshandlung geprägte Kindheit des Protagonisten August und deren verheerende Auswirkungen auf seine Biographie. Vielmehr ist es Valerie Fritschs poetisch verdichtete Sprache, deren bezaubernde Schönheit in starkem Gegensatz steht zur Gewalt, welcher die Hauptfigur ausgesetzt ist. Gerade die metaphernreichen und dennoch präzisen Beschreibungen, der besonnene und trotzdem empathische Erzählton machen es aus, dass dieser Roman trotz der schweren Thematik weder voyeuristisch noch brutal wirkt.Valerie Fritsch, 1989 in Graz geboren, ist Fotokünstlerin und Schriftstellerin. Beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb 2015 wurde sie mit dem Kelag-Preis und dem Publikumspreis ausgezeichnet, ihre ersten beiden Romane «Winters Garten» (2016) und «Herzklappen von Johnson & Johnson» (2021) standen auf der Longlist des Deutschen Buchpreises.Foto: © oxyblau/Suhrkamp Verlag
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