«Moby Dick»: So heisst das Buch von Herman Melville von 1851, so heisst der weisse Wal, dessen Jagd im Buch geschildert wird. Beides sind Schwergewichte, beide schwer zu fassen.
«Moby Dick»: So heisst das Buch von Herman Melville von 1851, so heisst der weisse Wal, dessen Jagd im Buch geschildert wird. Beides sind Schwergewichte, beide schwer zu fassen. Auch Wu Tsang, in den vergangenen Jahren Hausautorin am Zürcher Schauspielhaus, erschloss sich das monströse Buch lange nicht. Aber dann geschah es, und zwar ausgerechnet im Kapitel, wo die Walfänger-Mannschaft das Fettgewebe aus Walköpfen verarbeitet. «It was so juicy!», sagt Wu Tsang. Und machte sich an die Arbeit. Wo schon Melvilles Roman mit Textsorten und Sprachstielen jongliert, kombiniert Wu Tsang Stummfilm, Tanz und Computerspiel-Grafik. Und wo schon Melvilles Schiffsbesatzung im heutigen Sprachgebrauch ausgesprochen «divers» ist, denkt Wu Tsang «queer» weiter. Diese Adaption sei keineswegs «verquast», sondern «berauschend sinnlich ausgeweitet», schrieb der Tages-Anzeiger zur Premiere 2022, und zeige schliesslich den «wahren Wahnwitz», nämlich «den Umgang mit Mitmensch und Umwelt». Herausgekommen ist ein einmaliges Erlebnis: Neunzig Minuten Stummfilm mit DarstellerInnen aus dem Schauspielhaus-Ensemble und dem Kollektiv «Moved by the motion», dazu live gespielte Musik von Caroline Shaw, «Artistic Partner» des Musikkollegiums 2022 bis 2025.
Caroline Shaw - Moby Dick; or The Whale - präsentiert von Moved by the Motion
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