Me­tro­po­li­tan

Mit diesem Low-Budget-Drama über New Yorker «rich kids» katapultierte sich Whit Stillman aus dem Nichts in den Olymp des Independent-Films. Darüber hinaus ist der Festtagsfilm eine der schönsten Hommagen an Jane Austen.

Audrey (Carolyn Farina) liebt Tom (Edward Clements), Tom liebt Serena (Ellia Thompson), Serena liebt Rick (Will Kempe), und Rick liebt sich selbst. Es ist Winter in New York, und wir folgen einer Gruppe verzogener Teenager, die über die Festtage von den Elite-Unis zurückkehren, um sich in den verwaisten Palastwohnungen ihrer Eltern an der Upper East Side die Nächte um die Ohren zu schlagen: mit blasierten Wortgefechten, amourösen Verirrungen und Strip-Poker. Sie gehören alle dem US-Geldadel an, bis auf Tom, dessen Mutter durch Scheidung aus dem Kreis der Hochfinanz verstossen wurde. Per Zufall kommt der zum Sozialisten mutierte Tom nun wieder in Kontakt mit der Parallelwelt seiner Vorfahren, die er mit einer Mischung aus Ekel und Begierde beobachtet.

Mit METROPOLITAN legt Whit Stillman eines der meistgefeierten Spielfilmdebüts der Neunzigerjahre vor. Liebevoll und ironisch nimmt er Jane Austens Figuren und Settings und haucht ihnen im New York der Neunzigerjahre neues Leben ein. Stillman empfiehlt sich als Meister des elaborierten Wortgefechts, der doppelbödigen Liebenswürdigkeiten und hinterhältigen Intrigen. Es treffen romantische Verklärung auf abgebrühten Zynismus und subtil gezeichnete Figuren auf genüsslich zelebrierte Gesellschaftskritik.